Die Viehhaltung

Auf der Farm halten wir ungefähr 300 Kühe mit ihren Kälbern. Wenn die Bullen ihre Sache gut gemacht haben bekommen wir gut 250 Kälber, die dann im Folgejahr verkauft werden können. Die Kühe kennen keinen Stall, sondern weiden weitläufig auf der Farm, somit ist die Zucht deutlich schwieriger als in Europa.

Die Farm ist mit Zäunen in mehrere Bereiche eingeteilt, die jeweils viele Hundert Hektar groß sind. So kann man beeinflussen wann die Bullen zu den Kühen gelassen werden und dafür Sorge tragen, dass das Vieh im Sommer auf den Berg-Plateus grast und im kälteren Winter in den tieferen Ebenen. Zudem ist es so einfacher, die Kühe zusammenzutreiben für Impfungen, Kontrollen oder ähnliches. Die Instandhaltung der Zäune - immerhin über 50 km - gehört zu den Hauptaufgaben der Mitarbeiter. Es ist großer Aufwand ausgebrochene Tiere tagelang zu suchen oder einen übermütigen Bullen wieder aus der Kuhherde zu bekommen. Die Vieh-Zäune sind einen Meter hoch und für alle Wildarten problemlos zu überqueren. Ein wilddichter Zaun müsste mindestens zwei Meter hoch sein.

Das Ziel ist logischerweise in jedem Jahr die maximale Anzahl an Kälbern zu erzielen. Im Laufe der Jahre haben wir durch die Hilfe unserer Farmverwalter Noel und (seit 2017) Oggie viel dazu gelernt. Wir lassen inzwischen Trächtigkeits-Kontrollen durchführen. In den negativen Fällen kann so noch rechtzeitig reagiert werden. Zudem gibt es im südlichen Afrika eine Erkrankung bei Kühen, die sie ihre ungeborenen Kälber abstoßen lässt. Auch dies hat Noel bei unseren Kühen erkannt und es wird entsprechend therapiert. Die Ergebnisse der letzten Jahre waren ausgezeichnet.

Jede Kontrolle der Herde, die regelmäßig durchgeführt werden muss, um Krankheiten und Probleme (abgemagerte Kälber, leere Salz-Lecken, etc.) zu erkennen dauert bei uns mehrere Tage. Man legt bis zu 30 km für eine Fahrt durch den entsprechenden Abschnitt über die hügeligen Schotterpisten zurück und hat dann nur die Tiere gesehen, die in Sichtweite standen. Somit sind auch lange Märsche durch das Gelände und weitere Touren notwendig.

 

In diesen Gattern werden die Kühe von unseren Mitarbeitern zusam-men getrieben. Die Gatter sind komplex angelegt und haben viele schwenkbare Tore.

Dadurch können die Tiere leicht separiert werden. Entsprechend Alter und Gesschlecht werden sie dann versorgt. Die Kälber bekom-men Wurmkur und Impfungen.

Bei den einjährigen Tieren wird das gesetzlich vorgeschriebene Brand-zeichen eingebrannt, ebenso werden die Tiere enthornt.

Die Brandrodung

Die unangenehmste Aufgabe beim Farm-Management in Südafrika ist zugleich die wichtigste. Damit Vieh und Wild immer genug und qualitativ hochwertiges Futter haben ist ein hoher Aufwand von Nöten. Hat man es einmal versäumt rechzeitig Feuer zu legen, ist der Schaden annähernd irreparabel. Einmal pro Jahr muss ein Teil der Farm durch Brandrodung abgebrannt werden. Diese Fläche ist dann viele hundert Hektar groß, so dass es ein spektakuläres und gefährliches Feuer gibt. Eine Brandrodung ist nur möglich wenn es windstill ist. Zuvor müssen über Tage Brandschneisen in die Landschaft geackert werden. Am Tag des Feuers stehen zahlreiche Mitarbeiter mit Wasserkanistern entlang dieser Schneisen um im Zweifelsfall einzugreifen.

Die Brandrodung ist die einzige Möglichkeit in den Bergen Südafrikas zu düngen. In zyklischer Reihenfolge werden alle Bereiche der Farm abgebrannt und es ist deutlich zu erkennen, dass die frisch gerodeten Bereiche vom Vieh und vom Wild zum Äsen bevorzugt werden. Nur wenige Wochen nach der Rodung sprießen durch die schwarze, verkohlte Landschaft bereits wieder frische, grüne Keime, die sich bei den Tieren größter Beliebtheit erfreuen. Auf den Flächen die lange nicht gerodet wurden wächst hingegen minderwertiges, nährstoffarmes, oft hohes und dickes Gras, welches von den Tieren stehen gelassen wird. Versäumt man den spätesten Zeitpunkt zur Brandrodung, wachsen dicke, dornige Büsche, die nicht als Futter geeignet sind. Dieser Bewuchs ist zudem resistent gegen das Feuer, so dass man einen irreversiblen Schaden der wichtigen Äsungs- und Weideflächen hätte.

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